Tampons & Binden: auf welche Zertifizierungen achten?
Zertifizierungen begleiten uns als bewusste KonsumentInnen bei jedem Einkauf. Bei Nahrungsmitteln ist mittlerweile schon ein richtiger Dschungel an unterschiedlichen Gütesiegeln entstanden. Genau hinschauen ist aber auch bei Frauenhygiene ein Muss – denn auch hier wird gerade bei konventionellen Produkten viel Unfug auf den Verpackungen kommuniziert: von „hautfreundlich“ bis zu „Baumwollextrakt“ oder „Aloe Vera“!
Keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Tampons & Co.
Warum wir beim Thema Inhaltsstoffe noch immer so im Dunklen tappen? Derzeit gibt es in der EU keine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für Tampons, Binden oder Slipeinlagen, obwohl wir die Produkte so nah am oder im Körper tragen! Wir von der erdbeerwoche fordern eine solche Kennzeichnungspflicht der Inhaltsstoffe und machen seit vielen Jahren darauf aufmerksam. Mehr zu unseren Forderungen hier nachlesen.
Die beiden wichtigsten Gütesiegel für Baumwolle
Aus diesem Grund arbeiten wir auch nur mit Unternehmen zusammen, die uns transparente Informationen zur Verfügung stellen und die wichtigsten Gütesiegel und Kennzeichnungen auf ihren Produkten anführen. Wesentlich bei den Gütesiegeln ist die Frage, wer steht hinter der Zertifizierung und wird diese durch eine unabhängige Prüfungsstelle durchgeführt. Denn gerade im Bereich der Menstruationsprodukte wird Konsumentinnen leider viel Schwachsinniges auf den Verpackungen präsentiert.
der weltweiten Baumwoll-Produktion ist derzeit Bio! Hier gibt es noch viel Luft nach oben
GOTS (Global Organic Textile Standard)
Da es keine eigene Zertifizierungsstelle für Tampons und Binden aus Biobaumwolle gibt, ist das GOTS-Siegel, das viele vielleicht aus dem Textilbereich kennen, eine der wichtigsten Kennzeichnungen. Der Kriterienkatalog umfasst über 30 Seiten und beinhaltet ökologische Kriterien für den Anbau der Fasern als auch für die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeitern.
Wer das GOTS-Siegel beantragt, stellt sicher, dass die Lieferkette der Baumwolle nach strengen ökologischen und sozialen Kriterien ausgerichtet ist. Darüber hinaus werden auch Chemikalien, gentechnisch verändertes Saatgut oder krebserregende Stoffe ausgeschlossen. Der GOTS-Kriterienkatalog zeigt, welche Schadstoffe eigentlich in normaler Kleidung vorkommen können. Diese sind bei Textilien bereits ein Problem, aber bei Tampons, die für mehrere Stunden im Körper bleiben, eine Katastrophe.
SOIL ASSOCIATION
Die Soil Association ist die wichtigste Organisation für die Zertifizierung biologischer Produkte in Großbritannien. Bereits seit über 10 Jahren zertifiziert die Soil Association Certification (das Prüfinstitut der Soil Association) Bekleidung und Textilien. Die Soil Association war übrigens auch Mitbegründerin des GOTS und baut auf die gleichen Kriterien wie das Textil-Gütesiegel. Übrigens: Auf allen Tampon-Packungen ist auch die Lizenznummer angegeben, die eine lückenlose Zertifizierung nachweist.
Fazit
Zertifizierungen sind nicht der Weisheit letzter Schluss, aber derzeit die einzige Möglichkeit, um eine halbwegs unabhängige Bewertung eines Produktes zu erhalten. Wir von der erdbeerwoche arbeiten daher nur mit Unternehmen zusammen, die uns die Zertifizierungen und die Inhaltsstoffe der Produkte glaubhaft vermitteln und Nachweise bereitstellen.
- Annemarie von der erdbeerwoche
Mein Tipp
Schau dir die Produkte, die du einmal im Monat an der empfindlichsten Stelle deines Körpers trägst genau an und unterstütze uns auf unserer Mission „Transparenz in der Monatshygiene“!
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