Frauen und Nachhaltigkeit

Ergebnis einer harmlosen Google-Suche aus dem Jahr 2011

Wer hätte das gedacht! Da googelt frau aus Recherche-Interesse mir nichts dir nichts die Begriffe „Frauen“ und „Nachhaltigkeit“ und dann das:
Frau in der Natur

Diese Enttäuschung, die sie dort vorfand, endete in einem Blog-Artikel… an dieser Stelle muss dazu gesagt werden, dass dieser Artikel aus dem Jahr 2011 stammt. Am Ende erfährt Ihr, was sich in den letzten Jahren getan hat.

Frau in der Natur

Was haben Frauen mit Nachhaltigkeit zu tun?

Eigentlich müsste frau sich ja denken, dass bei diesem Thema unzählige interessante Links, Artikel und Websites über die unterschiedlichsten Themenbereiche auf Google zu finden sind. Fazit: Es gibt Verbesserungspotential und viel zu tun!

Auch wenn wir uns natürlich besonders freuen mit der erdbeerwoche im Juni 2011 bereits auf Platz 18 gelistet zu sein und natürlich daran arbeiten auf Platz eins zu kommen – das kann es ja wirklich nicht sein!
Der Link, der als erstes erscheint, fragt sich: „Haben Frauen einen spezifischen Zugang zu Nachhaltigkeit“ und zitiert Quellen aus dem Jahre 1997. Eigentlich sollte man meinen, dass das Thema aktueller denn je ist – wohl nicht…

Beim zweiten Link lernen wir zumindest etwas über die „Convention for the Elimination of all forms of Discrimination Against Women“, die im Jahr 1979 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Deutschland hat das Recht übrigens erst 1985 ratifiziert. Führen wir uns das einmal vor Augen, dass das erst 26 Jahre her ist! Vielen Dank also dem Lexikon der Nachhaltigkeit .

Frauenfußball und ein Autokonzern

Gelistet sind weitere wissenschaftliche Abhandlungen, Frauenförderung bei einem Autokonzern und die green goals der Frauenfußball-WM. Ach ja und auf Nr. 11 ein Link zu fairer Business-Mode, die ja auch immer noch ein Nischendasein führt. Aber sind das wirklich Informationen zu Themen, die Frauen tagtäglich betreffen? Nein, eigentlich nicht, aber das zeigt ganz deutlich, dass die Kombination von Frauen- und Nachhaltigkeitsthemen noch immer unterrepräsentiert ist und die meisten Artikel, Blogs etc. zum Thema Nachhaltigkeit dann doch auch noch von Männern verfasst werden.

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„Find es toll, dass ihr dieses Thema an die Öffentlichkeit bringt! Macht weiter so.

- Claudia S.
Frau mit Menstruationstasse
- Annemarie von der erdbeerwoche
Mein Tipp

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Vom Automobil zur Menstruationstasse – Pionierinnen der Neuzeit

Frauen sind aber nicht nur wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, unterrepräsentiert. In der Geschichte gibt es unzählige Beispiele von Erfindungen, wo wir in erster Linie an Männer denken, obwohl Frauen dabei eine zentrale Rolle spielten.

Am 8. März wird ja alljährlich der heiß umstrittene internationale Frauentag gefeiert. Vielfach belächelt und kritisiert („Brauchen wir denn wirklich einen Frauentag?“) dient dieser Tag aus unserer Sicht vor allem dazu, den Pionierinnen der Frauengeschichte zu gedenken, die uns modernen Frauen den Weg geebnet haben. Wer da aus unserer Sicht dazu gehört? Zum Beispiel Bertha Benz!

Das Automobil ist weiblich

Bertha Benz schnappte sich im Jahr 1888 das Auto ihres Mannes Carl und fuhr damit 106 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim. Dies war die erste Fernfahrt in der Geschichte des Automobils. Ganz nebenbei fand Bertha dabei heraus, dass Autos auf Bergstraßen einen Gang mehr benötigen.

Die Herzogin Anne d’Uzès wiederum war der erste Mensch, der eine Führerscheinprüfung ablegte (1898 in Paris). Kurz darauf bekam sie übrigens das erste Speeding Ticket der Geschichte, weil sie 15km/h anstelle von 12km/h fuhr. 🙂

Und wer fuhr erstmals mit dem Auto um die Welt? Eine Frau namens Clarenore Stinnes, eine deutsche Rennfahrerin. Das Klischee, dass Autos nur was für Männer seien, stimmt also nicht.

Oh – it’s a menstrual cup!

Anfang der 1930er-Jahre wurde dafür ein Produkt entwickelt, das definitiv nur für Frauen ist: die Menstruationstasse: Leona Chalmers war diejenige, die die ersten Skizzen einer Menstruationstasse anfertigte und vorschlug, diese aus vulkanisiertem Gummi herzustellen. Wenige Zeit später produzierte die Firma Tassaway die erste Menstruationstasse der Welt: die Tassette.

Warum sich das Produkt damals nicht durchsetzte? Vermutlich lag es einerseits am steifen Material und andererseits am damaligen Zeitgeist, der nicht unbedingt propagierte, dass sich Frauen fremde Gegenstände in ihre Scheide einführen.

Zeit für eine neue Generation der Monatshygiene

Es dauerte also einige Jahrzehnte, bis einerseits die Forschung und Entwicklung so weit war, die Menstruationstasse aus einem medizinisch unbedenklichen, massentauglichen Material herzustellen und andererseits, bis Frauen ihre innere Barriere, was wiederverwendbare Produkte betrifft, überwunden hatten.

Wir von der erdbeerwoche freuen uns, ein klein wenig dazu beigetragen zu haben, die Menstruationstasse in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen. Dennoch wissen viele Frauen noch immer nicht über diese nachhaltige Form der Monatshygiene Bescheid. Es bedarf also noch viel an Aufklärung.

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Hier also ein Aufruf an alle Frauen

Schreibt, bloggt, twittert was das Zeug hält über Nachhaltigkeits-Themen, die euch interessieren und betreffen! Und an alle WissenschaftlerInnen: Wir wollen auch noch mehr Informationen von euch, die aber nicht nur den Elfenbeinturm der Wissenschaft betreffen!

Ganz klar – über das Thema könnten wir jetzt eine Doktorarbeit schreiben, aber die erdbeerwoche schreitet lieber zur Tat, um noch mehr Frauen über ihren Einfluss auf unseren Planeten aufzuklären und die Frauenhygiene zu revolutionieren!

Ergänzung aus dem Jahr 2019

Mittlerweile hat Google dazu gelernt, dass Frauen so einiges mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Sogar mehr als Männer? So findet frau beispielsweise einen Artikel des Nachhaltigkeitsmagazins BIORAMA mit dem Titel „Ist Nachhaltigkeit weiblich?“ (eine Veranstaltung, bei der Annemarie von der erdbeerwoche mitdiskutierte).

Auch eine Studie wird zitiert, welche zeigt, dass Frauen tendenziell nachhaltiger leben als Männer. Glücklicherweise wurde diesem Thema also in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit geschenkt! Auch ein Beitrag zum Thema Frauen in Führungspositionen macht uns Hoffnung.

Jedenfalls ist es noch immer ein langer Weg bis zur Geschlechtergleichstellung. Wir sind jedenfalls der Meinung: Frauen an die Macht! Und bitte auf die Nachhaltigkeit nicht vergessen…

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