Vorhang auf für:

Inhaltsstoffe von Binden & Co.

Grafik Welle Schleimhaut rot

Was sind problematische
Inhaltsstoffe?

Die meisten herkömmlichen Tampons, Binden und Slipeinlagen werden aus einem Mix aus Zellulose, Baumwolle und Kunststofffasern hergestellt. Diese Materialien können Inhaltsstoffe enthalten, die wir dort lieber nicht vorfinden würden: von Formaldehyd über Pestizide bis hin zu künstlichen Duftstoffen.

- AHA!
dunkelrote Welle

Inhaltsstoffe
FACTS

Wusstest du, dass...
1.

85% der getesteten konventionellen Tampons und Binden laut einer argentinischen Studie 2015 Glypohosat enthielten?

2.

künstliche Duftstoffe Hautirritationen und Allergien auslösen können?

3.

Binden aus Biobaumwolle laut einer italienischen Studie Hautirritationen lindern können?

Bedenkliche Inhaltsstoffe in Tampons, Binden und Slipeinlagen

Dioxin, Weichmacher oder andere Chemikalien – sind Tampons wirklich gefährlich? Nicht nur die erdbeerwoche macht sich über dieses Problem Gedanken. Unabhängige Prüfinstitute und Konsumentenschutzorganisationen untersuchen Monatshygiene mittlerweile in regelmäßigen Abständen. Dabei werden immer noch – wenn auch in geringen Mengen – problematische Stoffe gefunden. Die meisten Rückstände, die in den Produkten gefunden werden, entstehen übrigens durch Rohstoffkontaminierung.

Im Falle von Duftstoffen werden die Produkte zusätzlich mit künstlichen Chemikalien versetzt. Die gute Nachricht: Alle Substanzen sind deutlich unter den vorhandenen Grenzwerten. Allerdings ist noch unklar, wie sich eine Kumulation der Substanzen aus anderen Quellen auf den Körper auswirkt. Das bedeutet: Wir nehmen verschiedene Schadstoffe über die Luft, die Haut (z.B. in Form von Kleidung oder Kosmetik) oder über die Nahrung auf. Bisher noch nicht wirklich erforscht ist es, wie sich diese Gesamtmenge an möglicherweise schädlichen Substanzen auf unseren Körper auswirkt.

rund
60%

der österreichischen Frauen haben sich noch nie Gedanken über die Inhaltsstoffe ihrer Monatshygiene gemacht.

erdbeerwoche-Umfrage gemeinsam mit der Österreichischen Post, 2015

"Die Vagina ist ein stark resorbierendes Organ, das Schadstoffe leicht aufnehmen kann. Aus diesem Grund sind nachhaltige Produkte, z.B. aus 100% Biobaumwolle, eine Alternative für alle Frauen."

- Dr. Christian Matthai, Gynäkologe

Wie stehst du dazu?

Sicherheit von Periodenprodukten

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Mehr Informationen

Studie zu Metallen in Tampons

Eine kalifornische Studie hat 2024 Tampons auf Metalle untersucht. In allen untersuchten Proben fanden sich Metalle, allerdings in unterschiedlichen Mengen. Was bedeutet das nun für dich als Tamponnutzerin?

Fehlende einheitliche Standards für Periodenprodukte

Tampons und Binden werden nicht standardmäßig auf Metalle untersucht, sondern viel eher auf andere Substanzen wie bspw. Weichmacher, halogenorganische Verbindungen, Formaldehyd etc.

Wir von der erdbeerwoche kritisieren seit Jahren, dass es für Periodenprodukte keine einheitlichen Prüf- und Analysestandards gibt sowie dass Periodenprodukte in der EU nicht als Medizinprodukte gelten, sondern als „Gebrauchsgüter des täglichen Bedarfs“, weshalb diese auch weniger strengen Kontrollen unterliegen.

Arsen und Blei in Tampons – ein Problem?

Was bedeutet es nun also, dass in dieser Studie Metalle wie Arsen und Blei in Periodenprodukten gefunden wurden? Zunächst ist zu sagen, dass beide Metalle sehr häufig im Trinkwasser sowie in Lebensmitteln (z.B. in Reis) gefunden werden. Deshalb gibt es hierfür Grenzwerte. Diese liegen in Österreich etwa bei Blei und Arsen bei 10 Mikrogramm pro Liter Wasser. Vergleicht man nun die Mengen dieser Substanzen, die in der amerikanischen Studie in Tampons gefunden wurden, mit den Grenzwerten für Trinkwasser und Lebensmittel, so liegen die gefundenen Mengen bei Arsen weit unter den Grenzwerten. Bei Blei, welches in konventionellen Tampons gefunden wurde, ist diese Menge näher am Grenzwert.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht davon ebenfalls keine Gesundheitsgefahr ausgehend. Selbst wenn alle enthaltenen Metallpartikel über die Schleimhaut in den Körper geraten – was ein sehr sehr unwahrscheinliches Szenario wäre – sind die Mengen im Vergleich mit dem Vorkommen in Trinkwasser vernachlässigbar.

Neue Ergebnisse von Öko-Test

Eine Untersuchung von Öko-Test 2024 bestätigt diese Ergebnisse für den deutschen Markt und gibt gleichzeitig Entwarnung: Auch in allen untersuchten Tampons am deutschen Markt wurden Metalle gefunden, allerdings tendenziell in noch geringeren Mengen als bei der US-Studie. Kein Produkt hat die Schadstoffgrenzwerte überschritten. Öko-Test orientierte sich dabei an den strengen Richtlinien vom Umweltsiegel „Blauer Engel“. Alle Tampons erhielten die Note „Sehr gut“.

Wie gelangen Metalle wie Blei oder Arsen in Periodenprodukte?

Einerseits ist es möglich, dass die Metalle absichtlich bei der Herstellung des Materials für Tampons als Teil eines Pigments, Bleichmittels, antibakteriellen Mittels oder durch einen anderen industriellen Prozess hinzugefügt wurden. Andererseits kann auch über Luft oder Wasser eine Verunreinigung erfolgen.

Enthalten Biotampons weniger Metalle bzw. Schadstoffe?

Bei Bio-Produkten ist es so, dass hier bereits beim Anbau der Rohstoffe wesentlich strengere Kriterien gelten, als bei konventioneller Landwirtschaft. So ist es beispielsweise verboten, Bio-Baumwolle mit gewissen pestizidhaltigen Dünge- oder Insektenschutzmitteln zu behandeln oder die Baumwolle im Anschluss mit Chlor zu bleichen. Was jedoch nie zur Gänze ausgeschlossen werden kann, ist, dass der Rohstoff dennoch über die Luft, den Boden oder das Wasser gewisse Mengen an Schadstoffen aufnimmt, welche etwa von Verunreinigungen von Fabriken oder von angrenzender konventioneller Landwirtschaft stammen.

Auch bei den Biotampons gilt wieder, die Mengen an Arsen, die gefunden wurden liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten, wie sie etwa für pharmazeutische Produkte oder auch für Trinkwasser festgelegt wurden.

Forschung zu Periodenprodukten muss ausgebaut werden

Unser Fazit: Es braucht nach wie vor viel Forschung zu den Inhaltsstoffen von Periodenprodukten. Zudem sollte es endlich einheitliche Prüf- und Analysemethoden sowie ein Gütesiegel für Menstruationsprodukte geben. Für beides setzen wir uns von der erdbeerwoche auch weiterhin ein. So sind wir Teil des Forschungsprojektes LEIFS, in welchem eine Strategie entwickelt werden soll, wie die Sicherheit von Periodenprodukten evaluiert werden kann.

Folgende problematische Stoffe wurden bisher in Tampons, Binden und Co. gefunden:

Warum noch immer Substanzen gefunden werden, die unserer Meinung nach nichts im Körper zu suchen haben? Es fehlen nach wie vor verschärfte gesetzliche Rahmenbedingungen was die Materialzusammensetzung, chemische Kriterien und die Transparenz gegenüber uns Verbraucherinnen betrifft.

Halogenorganische Verbindungen

 „Öko-Test“ hatte 2007 bei einem Test verschiedener Tamponmarken herausgefunden, dass von insgesamt 16 Marken 14 mit allergieauslösenden halogenorganischen Verbindungen versetzt sind, die als Rückstände des Bleichprozesses mit Chlor gelten. Im Jahr 2017 wurde dieser Test wiederholt und glücklicherweise wurde nur mehr in einer der getesteten Tamponmarken halogenorganische Verbindungen gefunden. Auch Bio-Tampons wurden bei diesem Test getestet. Diese schnitten alle mit „sehr gut“ ab.

Binden enthalten nach wie vor halogenorganische Verbindungen

Obwohl Öko-Test in vorhergehenden Tests vor halogenorganischen Verbindungen warnt und diese u.a. als „allergieauslösend“ beschreibt, wurden sowohl im Test 03/2020 als auch im Test 11/2022 Binden und Slipeinlagen mit „sehr gut“ bewertet, bei denen genau diese Stoffe nachgewiesen wurden. 2022 wurden in insgesamt 22 von 29 Slipeinlagen und in 13 von 25 Bindenprodukten laut den Testberichten halogenorganische Verbindungen gefunden. Viele davon erhielten trotzdem die Gesamtnote „sehr gut“. Auch im Tampon-Test 04/2020 gab es ein Produkt am Markt, das ebenfalls halogenorganische Verbindungen enthielt und mit „gut“ eingestuft wurde.

Für uns von der erdbeerwoche bleiben bei diesen Ergebnissen einige Fragen offen. Obwohl es laut Angaben von Öko-Test eine Abwertung der Ergebnisse gibt, wenn halogenorganische Verbindungen nachweisbar sind, sollten solche Stoffe unserer Meinung nach gar nicht vorhanden sein und schon gar nicht mit einer guten Bewertung abschneiden. Die getesteten Bio-Produkte zeigen, dass es auch ohne problematische Inhaltsstoffe geht. Wir stimmen auch der Plattform Utopia zu, die den Bericht ebenfalls kritisch sieht.

Im Glossar von Ökotest wird die Problematik von halogenorganischen Stoffen wie folgt beschrieben:

„Halogenorganische Verbindungen sind eine Gruppe von mehreren Tausend Stoffen, die Brom, Jod oder (meistens) Chlor enthalten. Viele gelten als allergieauslösend, manche erzeugen Krebs, fast alle reichern sich in der Umwelt an. Die Hersteller wenden oft ein, dass es unschädliche und sogar nützliche halogenorganische Verbindungen gibt. Dabei handelt es sich aber zumeist um natürliche, nicht um künstlich hergestellte Stoffe. Wegen der Vielzahl der halogenorganischen Verbindungen ist mit der Testmethode, die das von uns beauftragte Labor anwendet, die genaue Verbindung nicht feststellbar. Auch die Hersteller wissen meist nicht, welcher Stoff in ihrem Produkt vorkommt. Wer jedes Risiko meiden will, muss daher zu Produkten ohne halogenorganische Verbindungen greifen.“

Formaldehyd und Weichmacher

In anderen Untersuchungen wurde bereits Formaldehyd in Binden und in der Plastikverpackung von Tampons gefunden, Phthalate – also Weichmacher – laut den Ergebnissen des deutschen „Test-Magazins“ aus dem Jahr 2011 in der Klebefolie von Slipeinlagen. Auch in einer Menstruationstasse wurden in einer 2018 veröffentlichten dänischen Studie geringe Werte an Phtalaten gefunden. Das Kritische: Weichmacher können wie Hormone wirken und die Fruchtbarkeit beeinflussen. Mittlerweile gibt es eine große Anzahl an Studien, die die Bedenklichkeit von Weichmachern bestätigen. Die ForscherInnen der Universitätsspitäler Genf (HUG) sowie der Universitäten Genf und Lausanne fanden z.B. in einer Studie heraus, dass Weichmacher Schädigungen im Erbgut verursachen können und Umwelteinflüsse die Fruchtbarkeit einschränken können.

Glyphosat

Im Herbst 2015 fand ein Forscherteam der argentinischen Universität La Plata heraus, dass 85% der getesteten konventionellen Tampons und Binden mit Glyphosat, einem Bestandteil vieler Breitbandherbizide, die in der konventionellen Landwirtschaft zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden, belastet sind. Auf Bio-Baumwolle zurück zu greifen ist demnach sinnvoll, da hier schädliche Chemikalien nicht eingesetzt werden dürfen.

Augen auf beim Tamponkauf!
Bio-Tampons: gut für dich und die Umwelt
60%

der befragten Frauen haben sich laut einer Umfrage der erdbeerwoche gemeinsam mit der Österreichischen Post noch nie Gedanken über die Inhaltsstoffe von Tampons und Binden gemacht.

Augen auf beim Tamponkauf!
Bio-Tampons: gut für dich und die Umwelt

Prüfergebnisse von
Gesundheits- und Konsumentenschutzorganisationen

Prüfergebnisse von
Gesundheits- und Konsumentenschutz-
organisationen

Auch ein im November 2013 publizierter Report der Organisation Women´s Voices For The Earth warnt vor gefährlichen Inhaltsstoffen in Tampons, Binden und Slipeinlagen:
  • Dioxin- und Furanrückstände, die aus dem Bleichprozess mit Chlor stammen können
  • Pestizidrückstände im Falle von Baumwollbestandteilen, die nicht aus biologischem Anbau stammen
    Unbekannte Duftstoffchemikalien, die Störungen im Hormonsystem oder Hautirritationen auslösen können
  • Kleber-Chemikalien wie z.B. Methyldibromoglutaronitril, einem Konservierungsstoff, vor dessen Einsatz in Kosmetika Greenpeace bereits 2008 warnte und der Entzündungen sowie Allergien der Haut auslösen kann.

Menstruationstassen im Fokus von Konsumentenschutzorganisationen

Menstruationstassen im Fokus von Konsumentenschutz-
organisationen

Es spricht für die Verbreitung und die Beliebtheit der Menstruationstasse, dass sich in letzter Zeit auch immer mehr Konsumentenschutzorganisationen mit dem kleinen Auffangbehälter für Menstruationsblut auseinandergesetzt haben. Auch hier die gute Nachricht: Die Produkte werden grundsätzlich als „risikoarm“ eingestuft. Dennoch wurden teilweise unbekannte Substanzen gefunden: Neben Phthalaten wurden u.a. so genannte flüchtige Stoffe, Siloxane, Latex-Proteine (z.B. problematisch für Allergikerinnen) oder das von der EU als potenziell gesundheitsgefährdend klassifizierte Naphtalin identifiziert. Darüber wurden unzureichende Hinweise zur Anwendung oder z.B. in Bezug auf das toxische Schocksysdrom (TSS) identifiziert. Die dänische Konsumentenschutzorganisation weist aus diesem Grund speziell darauf hin, die Herstellerangaben hinsichtlich des Auskochens (insbesondere vor der ersten Nutzung) strikt einzuhalten. Nähere Informationen zur Reinigung der Menstruationstasse findest du hier.

Update Öko-Test Menstruationstassen: 04/2020

Beim Thema Schadstoffe in Menstruationstassen sind insbesondere die Siloxane, d.h. so genannte flüchtige Stoffe, die aus dem Silikon austreten können, problematisch. Im Ergebnis von Öko-Test im April 2020 wurden in 4 von 15 Menstruationstassen flüchtige Stoffe nachgewiesen. Unseren Recherchen zufolge ist ein wichtiger Indikator für die Minderung dieser flüchtigen Stoffe das so genannte Tempern der Menstruationstassen, über das wir auch beim Besuch der Produktionsstätte von Selenacup berichtet haben.

Leider sind die Detailergebnisse von Öko-Test nicht transparent ausgewiesen, um die Werte mit anderen Tests vergleichen zu können. Da es noch immer keine offiziellen Grenzwerte für die Schadstoffe in Menstruationstassen gibt, ist eine genaue Beurteilung, ob das Produkt wirklich negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Trägerin hat, leider unmöglich. Das zeigt, dass im Bereich der Menstruationstassen noch einiges an Forschung notwendig ist.

Schwarz/weiß Foto von Frau, die Hand vor das Gesicht hält

Trauma, Stress und Menstruation: Periode im Krieg

Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Stress und Veränderungen im Menstruationszyklus gibt. Das gilt sowohl für Alltagsstress als auch für Stress, der durch traumatische Erfahrungen wie Krieg, Trauer oder Hungersnot ausgelöst wurde.

kaffeeschaum sieht aus wie menstruationstasse

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Die erdbeerwoche forscht

Wir von der erdbeerwoche haben 2018 gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft ebenfalls ein eigenes Forschungsprojekt zum Thema Menstruationstassen gestartet. Wir wollten herausfinden, ob das Material von Menstruationstassen dem Gebrauch unter realen Bedingungen tatsächlich Stand hält. Aus diesem Grund haben wir als erste Institution weltweit einen Jahreszyklus des Gebrauchs einer Menstruationstasse simuliert – inkl. des Aussetzens in saures Scheidenmilieu sowie des monatlichen Auskochens. Unser Fazit: Menstruationstassen sind sichere Produkte, wenn das Material von den Herstellern korrekt verarbeitet wird und die Nutzerin die Vorgaben an Reinigung und Lagerung einhält.

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>> Das sind unsere Services für Unternehmen und Institutionen.

„Ich war sehr überrascht von eurer Seite, bin durch Zufall darauf gestoßen und wieder einmal schockiert, was dem Verbraucher eigentlich alles vorenthalten wird. Also ich danke für diese sehr informative Webseite!“

- Veronika D.

Und du? Schreib uns!

Fehlende gesetzliche Kennzeichnungspflicht:
Die erdbeerwoche klärt auf

Seit mehreren Jahren klärt die erdbeerwoche KonsumentInnen über Material, Inhaltsstoffe und Beschaffenheit der gängigsten Monatshygieneprodukte wie Tampons, Binden und Slipeinlagen auf. Grundlage für unsere bisherige Aufklärungsarbeit waren diverse Untersuchungen und Tests einzelner Monatshygieneprodukte. Diese meist stichprobenartigen Tests füllen allerdings nur äußerst unzureichend ein Manko einer gesamten Branche: Während es mittlerweile in fast allen Produktbereichen, die in direkten intensiven Kontakt mit dem Menschen kommen (wie Lebensmittel, Kosmetik, Kleidung etc.) weitreichende Transparenz über die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit der jeweiligen Produkte gibt, fehlte dies im Bereich der Monatshygieneartikel bis vor Kurzem nahezu völlig. Dies hat insbesondere folgende 3 Gründe:

Fehlende gesetzliche Kennzeichnungspflicht: Während Tampons in den USA als medizinische Artikel eingestuft und von der Food and Drug Administration freigegeben werden müssen, unterliegen Monatshygieneprodukte in der EU der Richtlinie 2001/95/EG über die allgemeine Produktsicherheit, in der ebenfalls Möbel oder Sportgeräte eingestuft werden. Aus diesem Grund müssen Material und Inhaltsstoffe dieser Produkte nicht auf der Verpackung ausgewiesen werden, was nach wie vor zu großer Verunsicherung auf Seiten der Konsumentinnen führt.

Aktuell setzt sich die erdbeerwoche als Mitglied der offiziellen Arbeitsgruppe für Monatshygieneprodukte des österreichischen Gesundheitsministeriums für mehr Transparenz bei Menstruationsprodukten ein.

Unzureichende Schadstoffgrenzwerte: Tampons und Binden müssen zwar in Europa gewisse Tests, u.a. in Bezug auf mikrobiologische Anforderungen oder auch potentiell enthaltene Schadstoffe, bestehen, um auf den Markt gelangen zu können. Jedoch entsprechen diese Schadstoffgrenzwerte jenen von Gebrauchsgegenständen wie beispielsweise Taschentüchern. Da Tampons aber im Gegensatz zu Taschentüchern direkt im Körper und an den Schleimhäuten getragen werden, kann die Schadstoffaufnahme durch den Körper um ein Vielfaches höher als bei Taschentüchern sein.

Fehlende Testergebnisse: Auf die Problematik der Schleimhäute als stark resorbierende Organe wurde bei bisherigen Tests kaum eingegangen. Insgesamt sind Testergebnisse zu Monatshygieneprodukten Mangelware. Stattdessen gibt es auf gängigen Tampon- und Bindenmarken oftmals nicht nachvollziehbare Aussagen wie „gynäkologisch geprüft“.

*NEWS aus New York*: Ähnlich wie bei der Senkung der Tamponsteuer prescht der Staat New York wieder einmal vor und führt eine gesetzliche eine Transparenz-Vorschrift – das „Menstrual Products Right To Know Act (Bill A164A)“ – für die Verpackungen von Menstruationsprodukten ein. Die Hersteller haben ab sofort 18 Monate Zeit, um die Inhaltsstoffe und Materialien auf den Verpackungen von Tampons, Binden & Co. auszuweisen. Die Hinweise sollen einfach, verständlich und gut sichtbar sein.

Schon Expertin? Vielleicht auch spannend:

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Gerade jetzt in Zeiten der Teuerung braucht es weitere Maßnahmen, die entlasten. Der Kauf von Menstruationsartikeln wird mehr denn je für viele zum Problem. Es braucht rasche Maßnahmen, die Periodenprodukte für alle leistbar machen.

Frau mit Menstruationstasse

- Annemarie von der erdbeerwoche

Mein Tipp

Lies dir die Inhaltsstoffe auf Monatshygiene-Verpackungen genau durch. Wenn keine angeführt sind: Wende dich an den Kundenservice oder eine Konsumentenschutzorganisation.

Transparenz bei Monatshygieneprodukten: Forderungen der erdbeerwoche

Die erdbeerwoche fordert seit vielen Jahren strengere Prüfungen bei Monatshygieneprodukten und setzt sich für eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht der Materialien und Inhaltsstoffe ein. Das sind die erdbeerwoche-Forderungen an die Hersteller und an die Politik:

1. Verbesserte und transparentere Darstellung der eingesetzten Materialien und Inhaltsstoffe (auf der Verpackung und in der Packungsbeilage)

2. Eliminierung aller künstlichen Duftstoffe, insbesondere jener, die Hautirritationen auslösen können

3. Eliminierung oder Reduktion gefährlicher Chemikalien soweit möglich, insbesondere als karzinogen geltende bzw. hormonaktive Substanzen (endokrine Disruptoren)

4. Empfehlung an Hersteller striktere Kontrollen und systematischere Überprüfungen vorzunehmen sowie industrielle Prozesse zu verbessern inkl. Dokumentation dieser Prozesse (z.B. Bleichprozesse)

5. Obwohl kein unmittelbares Gesundheitsrisiko identifiziert werden konnte, da die Grenzwerte nicht überschritten wurden, wird die Verbesserung der Rohmaterialien empfohlen, da diese bereits vor der Endverarbeitung kontaminiert sein könnten

6.  Einheitliche Prüfverfahren für Monatshygieneprodukte, die dem realen Anwendungsfall entsprechen.

Und deine Periode?
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Gute Fragen
FAQ
Woraus bestehen Tampons, Binden, Slipeinlagen?

Konventionelle Periodenprodukte bestehen oft aus einer Mischung aus Zellulose, Baumwolle und Kunststofffasern (Plastik!). Leider kommen nicht selten problematische Inhaltsstoffe wie halogenorganische Verbindungen, Weichmacher, Pestizide, Duftstoffe oder andere Chemikalien vor. Wenn du dich diesen Stoffen nicht aussetzen willst, greif lieber gleich auf Bio-Produkte zurück!  

Sind Menstruationstassen besser?

Die Menstruationstassen werden als „risikoarm“ eingestuft. Es wurden trotzdem diverse Substanzen gefunden: flüchtige Stoffe, Siloxane, Latex-Proteine oder Naphtalin. Wichtig für die Reduktion des Gesundheitsrisikos ist die richtige Handhabung und Reinigung.

Wie kann es sein dass solche bedenklichen Stoffe in Menstruationsprodukten vorkommen?

Es gibt verschiedenste Gründe dafür, dass diese Inhaltsstoffe vorkommen, einge davon sind:

Fehlende gesetzliche Kennzeichnungspflicht

Unzureichende Schadstoffgrenzwerte

Fehlende Testergebnisse

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